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AutorenbildDominik Täuber

Sardinien traditionell: Cavalcata Sarda und San Simplicio



Türkisfarbenes Wasser und kleine, malerische Buchten mit feinen Sandstränden. Dazu kulinarische Genüsse, von Pasta bis hin zu frischen Meeresfrüchten - eben ganz typisch italienisch. Sardinien zählt mit seinen natürlichen Schätzen zu den schönsten Inseln im Mittelmeerraum.


Sardegna bietet jedoch mehr als Strand und Meer und blickt auf Jahrhunderte alte Traditionen und Brauchtümer zurück, die heute noch von den Inselbwohner*innen voller Stolz zelebriert werden.

 

Cavalcata Sarda



Prächtige Trachten, detailliert gestaltet und mit verschiedenen Farbtönen versehen. Rhythmische Musik, die zum Tanzen einlädt. Kulinarische Spezialitäten, deren Duft durch die Gassen von Sassari zieht. Eine Stadt feiert.



Bis 1718 unterlag Sardinien der spanischen Herrschaft. Der sardische Reiterumzug fand somit zum ersten Mal 1711 zu Ehren des damaligen spanischen Königs Philipp V. statt und entwickelte sich im Laufe der Zeit zu einem Volksfest, bei dem immer wieder Persönlichkeiten geehrt worden sind.


Heute nehmen beim feierlichen Umzug Gruppen aus ganz Sardinien teil und tragen während einem Umzug durch die Strassen von Sassari mit Stolz die traditionelle Kleidung aus ihrem Herkunftsort, dem zahlreiche Zuschauer*innen in ausgelassener Stimmung beiwohnen.



Am Nachmittag stehen dann die Reiter und Reiterinnen im Mittelpunkt, die bei einem Turnier ihr Können zeigen, bevor am Abend bei traditioneller Musik und mit Tänzen der Tag seinen Ausklang findet.




Die Cavalcata Sarda ist für mich als Fotograf ein wahres Fest für die Sinne. Die Begegnung mit den Menschen ist herzlich und offen. Ich spüre ihren Stolz, an diesem Anlass teilnehmen zu dürfen und meine Frage, ob ich ein Foto von ihnen aufnehmen darf, beantworten sie mit einem strahlenden Lächeln.

 




 

San Simplicio



Nicht weniger festlich, dafür mit einem religiösen Hintergrund wird in Olbia die Ehrung des Schutzpatrons San Simplicio gefeiert, der als ältester überlieferter Bischof der Insel sowie einer von fünf Märtyrern Sardiniens gilt.


Bei der gleichnamigen Kapelle im Zentrum von Olbia wird auf dem Vorplatz eine feierliche Messe durchgeführt, die von Einlagen eines Chores unterstrichen und unter anderem durch den römisch-katholischen Bischof Roberto Fornaciari geleitet wird.

Gegen Abend treffen, wie auch bei der Cavalcata Sarda, verschiedene Gruppen aus Sardinien ein, die mit ihren prächtigen Trachten die Prozession um den Bischof sowie des Schutzpatrons begleiten und durch die Strassen von Olbia ziehen.



Als Fotograf beobachte ich, was um mich herum geschieht. Es ist faszinierend, in der modernen, schnelllebigen und manchmal oberflächlichen Welt, einer religiösen Prozession beizuwohnen und zu sehen, wie tief manche Menschen in dieser und ihrer Spiritualität versunken sind.




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